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Tipps zur Hundeausbildung

Tipps zur Hundeausbildung

Buchempfehlungen für die Ausbildung

  • „Vom Welpen zum Jagdhelfer“
    H.-J.Markmann / Kosmos Verlag
  • „Grunderziehung für Welpen“
    Anton Fichtlmeier / Kosmos Verlag
  • „Der Hund an der Leine“
    Anton Fichtelmeier / Kosmos Verlag
  • „Jagdhunde Ausbildung“
    Harling / Gurmann / Müller Rüschlikon -Handbuch für Praktiker
  • „Was Hündchen nicht lernt…“
    Thomas Baumann / Baumann-Mühle-Verlag
  • „…damit wir uns verstehen“
    Thomas Baumann / Baumann-Mühle-Verlag
  • „Ich lauf´schon mal vor“
    Thomas Baumann / Baumann-Mühle Verlag


Handfütterung, eine Möglichkeit zur Verbesserung des Kontakt halten durch den Hund

Der Einsatz der so genannten Handfütterung ist ein hoher Garant für eine verbesserte Mensch-Hund-Beziehung. Für einen nachhaltigen Erfolg muss sie aber strategisch richtig und gezielt durchführt werden.

  • Keine regelmäßige, sondern nur sporadische Fütterung.
  • Das Futter ist am Körper des Zweibeiners zu tragen
  • Füttern nach dem Spielautomaten-Prinzip. Damit ermöglicht man dem Hund eine hohe Bandbreite an „Gewinnmöglichkeiten“ (Futtergabe) von Ausbleiben über kleine Gewinne bis zum Jackpott. Je nach dem, wie gehorsam der Hund war, wie schnell er Befehle ausgeführt hat oder wie sehr er bemüht war Kontakt zu halten.
  • Hauptsächliche Außer-Haus-Verlagerung der Fütterung und somit eine Verschiebung von reizarmer Umwelt (Wohnbereich oder Garten) in reizstarke Bereiche wie Wald und Feld an der Schleppleine oder ohne Leine
  • Kein Futter ohne eine erbrachte Leistung durch den Hund (Kommen auf Pfiff oder Ruf, Apport, Leinenführigkeit, Kontaktaufnahme durch den Hund usw)
  • Nachhaltigkeit erreicht man aber auch bei dieser Art der Abrichtung nur durch konsequente, dauerhafte Anwendung.

Das wichtigste Kernelement der Handfütterung ist der verpflichtende Wegfall einer regelmäßigen Fütterung. Eine regelmäßige Fütterung ist erfolgshemmend, weil man dem Hund bei festen Fütterungszeiten eine Erwartungshaltung antrainiert. Das heißt, er entwickelt ein Gefühl für den Fütterungszeitpunkt und fordert oft schon das Futter durch winseln und zum Napf laufen ein. Aber nicht der Hund soll uns auslösen, sondern wir den Hund!

Man sollte daher die Erwartungshaltung des Hundes über den Tag streuen, um so eine grundlegend höhere Aufmerksamkeit des Hundes auf den Menschen, vor allem in Situationen mit hohem Reiz (Witterung, Wild) zu erlangen. Aus diesem Grund sollte die Futtergabe zu verschiedenen Zeiten, an unterschiedlichen Orten, in variablen Mengen und hauptsächlich draußen erfolgen. Wir erzeugen so eine erhöhte Erwartungshaltung und Abhängigkeit beim Hund. Der Hund lernt, dass es Sinn macht Kontakt zu halten und Befehle zu befolgen, weil das für ihn zur „Überlebensstrategie“ wird.

Die Handfütterung schafft Abhängigkeit und diese ist der Grundstein für eine Annäherung, die vom Hund ausgehen muss. Dabei sollte der Mensch seine Chance auf mehr Attraktivität, Sympathie und positive Ausstrahlung gegenüber dem Hund nutzen, d.h. nicht nur die Futtergabe, sondern auch emotionale Freude gegenüber dem Hund zeigen.

Das Futter sollte verdeckt am Körper getragen werden und vor der Futtergabe ist besonderer Wert auf Blickkontakt durch den Hund zu legen. Eine gute Möglichkeit ist, das Futter in der Hand zu halten, bis der Hund den Blick vom Futter abwendet und auf den Menschen lenkt. Dieses Verhalten sollte man mit einem freundlichen “jaaa“ bestätigen und dann den Hund füttern. Man kann auch das Futter in einiger Entfernung vor den Hund legen und dann, genau wie bei der Handfütterung, nach einem Blickkontakt durch den Hund, den Weg zum Futter frei geben. Um ein Hungergefühl beim Hund zu erzeugen und zu halten, sollte man die Tagesration des Futters auf ein drittel reduzieren, denn weniger Futter hält den Bedarf des Hundes hoch, da der Körper sich nicht auf Energiesparmodus umstellt.

Das Spielautomatenprinzip beinhaltet die Unberechenbarkeit der Futtergaben. Das bedeutet, ausbleibende Gewinne erhöhen die Erwartungshaltung. Anfangs bestätigt man den Hund immer mit Futter, mit zunehmender Lernfestigung sollte man jedoch von regelmäßige auf unregelmäßige Bestätigung durch Futter wechseln. Die emotionale Bestätigung (Freude und Begeisterung über Laute und Körperkontakt) muss man dem Hund stets spüren lassen, damit später das emotionale Lob das Futterlob ersetzt.

Durch die Verlagerung der Fütterung nach draußen, haben wir die Möglichkeit ein Gegenpol zu den Reizen zu sein, denen der Hund sonst erliegt.

Schnüffelt er z.B. intensiv an einer Stelle, wird er dieses Verhalten in Erwartung von Futter beim ersten Pfiff einstellen und kommen. Um ein solches Ergebnis zu erzielen, muss man in kleinen Schritten arbeiten. Anfangs belohnt man jeden, auch zufälligen, Blickkontakt mit kurzem, körper- und lautsprachlichen Lob um die Aufmerksamkeit des Hundes zu erhöhen. Wenn der Hund darüber hinaus Kontakt hält, verstärkt und belohnt man dieses Verhalten mit einer Futtergabe. Sollte der Hund jedoch nach einem kurzen Lob den Kontakt abbrechen, erhält er kein Futter. Wichtig ist, dass immer der Hund den Kontakt zum Menschen sucht und sich bei Lob auf ihn zu bewegt! Der Hund muss investieren, es sollte immer eine Eigeninitiative des Hundes sein, Kontakt zu suchen. Es macht keinen erzieherischen Sinn, den Hund mit lockenden Hörzeichen und anbieten von Futter heran zu loben. Dann ist der Hund lediglich reaktiv und zeigt nicht die gewünschte sozialbezogene Eigeninitiative. Der Hund soll den Kontakt aufnehmen und halten wollen! Mit zunehmender Besserung der Kontaktaufnahme und des Gehorsams sollte die Futtergabe immer geringer werden. Die Zeitdauer zwischen einer blickorientierten, sozialen Kommunikation und der Futterbestätigung wird immer weiter ausgedehnt. Dadurch wird die, für die Zukunft wichtige und erwünschte soziale Kommunikation in den Vordergrund gestellt. Der Hund wird sich enger an seinen Menschen binden, auch bei ablenkenden Außenreizen. Durch die Handfütterung erlagt der Mensch eine grundlegende, überlebenswichtige Attraktivität beim Hund.

Die Handfütterung kann als methodische Hauruck-Aktion oder im Kurzzeit-Intervall keinen Erfolg bringen. Ziel dieser Methode ist es, die soziale Sympathie und die Attraktivität des Menschen für den Hund zu steigern. Zu Beginn zeigen sich meist schnelle Erfolge, man muss jedoch wissen, dass am Anfang der Fokus des Hundes sehr stark auf das Futter gerichtet ist. Aus dieser Futterabhängigkeit muss dann erst die soziale Attraktivität des Menschen für den Hund entwickelt werden. Dieser Vorgang dauert länger, so dass mit einer zu schnellen Umstellung auf die häusliche, normale Fütterung, sich das alte, unerwünschte Verhalten wieder einstellt. Eigentlich spricht nichts dagegen, die Hälfte der Fütterung durch Handfütterung dauerhaft zu ersetzen.

Vielseitiges Hilfsmittel Schleppleine

Folgende Punkte können mittels Schleppleine erarbeitet werden:

  • Rückruf
  • Erhöhung des Führanspruchs
  • Distanzkontrolle
  • Verhaltens-Abbruch
  • Fokusumleitung auf den Führer
  • Häusliche Kontrolle
  • Verstärkung von gewünschtem Verhalten

 Rückruftraining

Je mehr der Hund nach außen orientiert ist, um so weniger kümmert er sich um die Belange seines „ihn begleitenden“ Menschen. Nur eines kann unter diesen Voraussichten den Hund zur Umkehr bewegen: der zuverlässige Rückruf.

Ein ausschließlich durch Motivation aufgebauter Rückruf ist nie zuverlässig. Ein Rückruf über Motivation ist nur dann erfolgreich, wenn die Außenreize für den Hund nicht höherwertig erscheinen, als das Zurücklaufen zum Führer. Zur Durchsetzung eines verpflichtenden und somit zuverlässigen Rückrufes ist die Schleppleine in Verbindung mit der Handfütterung ein bewährtes Hilfsmittel.

In reizarmer Umgebung erfolgt die erste Übungseinheit mit einem Abruf auf kurze Distanz (3m). Reagiert der Hund nicht sofort auf den Rückruf weil er sich beispielsweise festgeschnüffelt hat, gibt der Führer sofort einen Leinenimpuls. Sobald der Hund eine Reaktion wie z.B. umsehen zeigt, erfolgt ein erneuter Rückruf. Kommt der Hund darauf hin zurück, wird er gelobt und gefüttert. Der Leinenimpuls soll eine Verstärkung des Hörzeichens sein. Wiedersetzt sich der Hund nach der Impulsgabe dem Rückruf, kommen die in der Hundeausbildung bewährten Zauberwörter Konsequenz und Kontinuinität zur Geltung. D.h. der Rückruf mit Impulsgabe wird solange durchgeführt, jedoch ohne dabei laut oder aggressiv zu werden, bis das Kommando befolgt ist. Die Ausdauer beim Führer ist für den Erfolg entscheidend, nicht aufbrausende Emotionen. Die Distanz wird langsam und nur bei zunehmender Zuverlässigkeit erhöht. Die Schleppleine sollte keinesfalls nach anfangs schnellen Erfolgen wieder vernachlässigt werden, denn: 1 Jahr Schleppleine = 10 Jahre Freiheit

  • bei jedem Freilauf befindet sich der Hund an der Schleppleine
  • bei jedem Spaziergang erfolgen kurze Trainingseinheiten
  • bei nachhaltigem Erfolg wird die Schleppleine nicht entfernt, sondern mehr und mehr gekürzt
  • der Rückruf muss auch in reizarmen Situationen erfolgen, damit der Hund nicht lernt, dass sich besonders beim Rückruf spannende Situationen ergeben.
  • Die Schleppleine wird nicht dauernd in der Hand gehalten, nur zur Durchsetzung beim Rückruf. Man kann auch auf die Leine treten, das ergibt auch einen Leinenimpuls.

Verbesserung des Führanspruchs und der Distanzkontrolle

Abgesehen von den Möglichkeiten beim Rückruftraining erhöht die Arbeit mit der Schleppleine den generellen Führanspruch und die Distanzkontrolle über den Hund. Einen besonderen Stellenwert erhält dabei das „anonyme“ Arbeiten mit dem Leinenimpuls. Beim anonymen Impuls wird der Hund erst nach der Impulsgabe, wenn er sich irritiert umschaut, zurück gerufen. Viele Hunde wurden darauf konditioniert, bei einem hier oder komm nicht zurück zu kommen, weildieses Kommando nicht konsequent durchgesetzt und abgesichert wurde.

Zuerst sollte dann ein neues Kommando für den Rückruf eingeführt werden, z.B. „zuurück“ nach einem anonymen Leinenimpuls. Bei diesem Training soll der Hund lernen, eigendynamisch seine Aufmerksamkeit bei einem Außenreiz auf seinen Besitzer zu lenken. Dazu muss der Führer eine ablenkende Situation für den Hund vorhersehen oder vorbereiten. Es erfolgt ein plötzliches stoppen oder eine unvorhergesehene Richtungsänderung und das immer dann, wenn sich dem Hund ein ablenkender Reitz bietet. Bedingt durch die plötzlichen Irritationen wird sich der Hund häufiger und intensiver am Führer orientieren, um unangenehme Signalgebungen zu vermeiden. Jede vom Hund gezeigte Kontaktaufnahme sollte natürlich positiv beantwortet werden. So kommt es im Verlauf der Ausbildung dazu, das der Hund sich bei einer Ablenkung zuerst einmal nach seinem Führer umschaut, so dass dieser seinen Hund dann unter Lob abrufen kann. Ein auf Rückruf trainierter Hund beschäftigt sich zunächst mit der Ablenkung. Ein mit anonymen Reitz trainierter Hund hat gelernt, sich bei Ablenkungen zuerst seinem Führer zuzuwenden, da er durch gezielte Übungen ablenkende Reize mit Unannehmlichkeiten verbindet. Er hat gelernt, dass er diesen entgeht, wenn er sich sofort seinem Besitzer zuwendet, denn dann erfolgt Lob und Bestätigung. Sinnvoll ist eine Kombination aus Rückruf und anonymen Impuls.

Verhaltensabbruch mittels Schleppleine

Die Schleppleine kann auch ein instabiles Hörzeichen zum Verhaltensabbruch wirkungsvoll stärken. Genau wie beim Rückruf wird zur Durchsetzung des Verhaltensabbruchs ein Leinenimpuls gegeben. Ist das Verhalten für den Führer vorhersehbar, sollte der anonyme Impuls gegeben werden. So lernt der Hund, dass er einer unangenehmen Korrektur aus dem Weg gehen kann, indem er sich bei verlockenden Außenreizen erst einmal seinem Besitzer zuwendet und somit gelobt wird.

Im Haus kann die kurze Schleppleine eine gute Korrekturhilfe sein, um den Hund am Anspringen, zur Tür laufen oder in Sicherheit bringen von Gegenständen oder Futter zu hindern. Der Hund muss bei einer Korrektur mittels Schleppleine nicht direkt angefasst werden. Die Korrektur erfolgt über die Leine.

Die Schleppleine ist aber nicht nur ein korrigierendes, sondern auch ein motivierendes Hilfsmittel. In diesem Fall setzt man sie „bremsend“ ein. D.h. durch ein sanftes Bremsen soll der Weg des Hundes z.B. bei der Schweißarbeit, erschwert, aber keinesfalls verhindert werden. Die vom Hund aufzuwendende muskuläre Energie verläuft parallel zur geistigen und trieblichen Energie. Ein erkämpfter Erfolg ist immer effektiver und nachhaltiger als ein einfacher. Dies zeigt sich im Negativen beim täglichen Spaziergang, wenn der Hund in der Leine hängt, den „Führer“ hinter sich her zieht und nicht durch ihn korrigiert wird. Der Lösungsansatz ist hier stehen bleiben, den Hund ins Sitz bringen und nach Blickkontakt durch den Hund mit einer deutlichen Körpersprache  erneut los gehen. Der Hund darf mit seinem Leinenzug keinen Erfolg mehr haben. Er wird durch den ständigen Zug und den damit verbundenen Erfolg noch mehr zum Ziehen motiviert. Wehren fördert das Begehren!

Ruheübung

  • Hund ist angeleint
  • Leine liegt am Boden
  • Fuß steht auf der Leine
  • Leine als passives Signal am Boden für Ruhe.
  • Leine liegt am Boden und der Fuß steht auf der Leine.
  • Wichtig: Wenn der Hund laut gibt oder an der Leine zieht; den Hund ignorieren nicht anfassen oder mit ihm sprechen.
  • Ziel der Übung: Nachgiebigkeit und Ruhe beim Hund zu fördern

Ist diese Übung mit einem nervösem Hund nicht möglich wird der Hund über das Leinensignal (senkrecht nach oben ziehen der Leine) aus der Spannung ins Sitz gebracht. Wenn der Hund sitzt muß die Leine sofort locker nach unten durchhängen.

Der Hund soll die Lernerfahrung machen, das eine lockere Leine richtig und eine gespannte Leine falsch ist.

Anspringen verhindern

Manche Hunde versuchen dem Leinenimpuls zum Sitz auszuweichen, sie springen hoch oder stellen sich auf die Hinterläufe. In solchen Fällen ist eine zweite Leine hilfreich. Diese wird an der Halsung befestigt und liegt am Boden. Bevor der Hund nach oben ausweichen will, fixiert man die Leine mit einem Fuß am Boden. Ist der Hund zu kräftig, kann man auch einen Bodenanker zu Fixierung der Leine benutzen.

Sitzübung mit Körper und Leinensignal

Futter in der Hand halten, über den Fang nach oben führen, der Hund folgt mit Augen und Nase der Hand und kommt so in die Sitzposition. Es erfolgt eine sofortige Belohnung (wenn alle Läufe am Boden sind) ignoriert der Hund das Kommando „sitz“, zieht man gleichmäßig an der Leine senkrecht nach oben; nicht rucken! Der Mensch muß völlig ruhig und emotionslos dem Hund gegenüber sein. Die Spannung und der Zug an der Leine werden dem Hund unangenehm, er weicht dem Zug aus, in dem er sich setzt. In diesem Augenblick muss der Führer die Leine locker durchhängen lassen. Der Hund macht die Erfahrung, dass er durch seinen Verhalten (sitzen) selbst bewirkt hat, dass der unangenehme Zug an der Leine beendet wird. Der Hund lernt, dass seine Nachgiebigkeit die des Führers zur Folge hat; mit einer Belohnung kann man diese Erfahrung noch positiv bestärken.

Platz oder Ablegen

Am Anfang wird der Hund mit einer Belohnung motiviert. Wie bei der Sitzübung hält der Führer das Futter in der Hand. Die Hand wird nun in Richtung Boden geführt. Wenn der Hund der Hand folgt und in dem Moment, da er sich auf den Boden legt, erfolgt das Kommando “ablegen“ oder “platz”. Nun wird die Belohnung vor den Hund auf den Boden gelegt. Das Kommando “ablegen” erfolgt immer in Verbindung mit dem Körpersignal (flache Hand in Richtung Boden). Hat der Hund den Befehl verstanden, weigert sich jedoch ihn ihn auszuführen, wird er über die Leine in die Liegeposition gebracht. Dies geschieht, in dem der Führer die Leine dicht am Hundekopf mit seinem Fuß auf dem Boden fixiert und dann die Leine senkrecht nach oben zieht. Damit wird der Druck in Richtung Boden für den Hund in dessen Nackenbereich so unangenehm, dass er nachgiebt und sich niederlegt. Sobald der Hund liegt, wird die Leine gelockert und der Hund gelobt und belohnt.

Wenn man den Hund über die Leine zur Nachgiebigkeit erzieht, muss der Führer seinen Hund beim Fehlverhalten nicht direkt berühren. Der Hund macht also keine negativen Erfahrungen über Körperkontakte, sondern wird anonym, über die Leine erzogen.

Stop and go um das Ziehen an der Leine zu beenden

Mit der Sitzübung hat man die Möglichkeit den Hund regelmäßig und konsequent zu stoppen, wenn er zieht. Sobald sich die Leine zu spannen beginnt, wird der Hund ins Sitz gebracht, um nach einem Blickkontakt mit einer deutlichen Geste zum Folgen aufgefordert zu werden. Anfangs kann es sein, dass der Hund alle paar Meter ein Sitzsignal erhält, um ihn aus der Leinenspannung zu bringen. Ziel der Übung ist es den Hund immer wieder aus der Spannung zu holen, denn Druck erzeugt Gegendruck. Der Hund darf auf keinen Fall mehr Erfolg mit dem Leinenzug haben. Ein weiteres wirksames Mittel ist der Richtungswechsel. Wenn dich der Hund überholt, wechselst du in die entgegengesezte Richtung. Am Anfang erhält der Hund für ein selbständig ausgeführtes Sitz eine Belohnung. Auch für den Blickkontakt kann man den Hund anfangs belohnen.

Herankommen – Anleinen

Diese Übungen sind anfangs mit der Feldleine abzusichern, so dass jerderzeit auf den Hund eingewirkt werden kann. Den Hund in kurzer Entfernung in der Sitzposition ins Bleib bringen; mit der Bleibgeste rückwärts, d.h. mit Blickkontakt zum Hund, entfernen. In die Hocke gehen und mit ausgebreiteten Armen den Hund freundlich heranrufen oder mit Doppelpfiff heranpfeifen, wenn der Hund kurz vorm Führer ist, einen Arm senkrecht nach oben bewegen (Körpersignal für sitzen) und den Hund vorsitzen lassen.

Bleib

Anfangs sollte man das “Bleib bis ich dich hole” üben.

Der Hund wird an einem Gegenstand mit angelegter Halsung und Leine ins Sitz gebracht oder abgelegt. Mit einer abblockenden Geste (nach unten gestreckter Arm mit offener, abblockender Hand in Richtung Hund ) bewegt sich der Führer vom Hund rückwärts weg. Bleibt der Hund, kehrt der Führer zurück und belohnt den Hund. Bleibt er nicht, wird er ohne Blickkontakt an der Leine zum Gegenstand zurückgebracht und die Übung beginnt von vorne.

Bleib bis ich dich rufe

Der Hund sitzt oder liegt ohne Leine und wird abgerufen. Draußen sollte man anfangs den Hund an der Feldleine absichern, so dass man ihn auf jeden Fall heran holen kann.

Übung: Der Führer stellt vor der tägl. Fütterung den vollen Napf in einiger Entfernung vom Hund auf und begibt sich zwischen Hund und Napf mit einer abblockenden Geste. Der Hund muß warten, bis er nach Blickkontakt mit dem Führer durch ein „voran“ zum Napf geschickt wird.

Bleib es folgt eine Aufgabe

Der Hund sitzt oder liegt neben der Leine am Boden; es folgt eine Aufgabe z.B. apportieren

Übung: Der Hund sitzt, ein Apportel wird ausgelegt und der Hund wird nach Blickkontakt zum apportieren geschickt. Die Leine symbolisiert den Punkt, zu dem der Hund zurückkehren soll.

Bleib bis ich dich abhole

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Der Hund sitzt oder liegt neben der Leine und einem Gegenstand des Führers, z.B. Jacke oder Rucksack. Aus dieser Position wird der Hund immer durch den Führer abgeholt.

Übung: Der Hund darf den Gegenstand nicht selbstständig verlassen. Der Führer entfernt sich vom Hund und kehrt in jedem Fall auch dorthin zurück um den Hund abzuholen. Der Führer entfernt sich anfangs rückwärts und in Sichtweite zum Hund, später außer Sichtweite vom Hund. Eine weitere Steigerung ist die Ablenkung des Hundes durch Menschen oder Hunde während er wartet.

Alle Bleibübungen sollten an verschiedenen Plätzen geübt werden. Wenn die Übungen mit wenig Ablenkung gut vom Hund ausgeführt werden, sollte man eine Örtlichkeit mit etwas mehr Ablenkung wählen.

Der Weg zum Apport

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Wenn man dem Hund nicht von Welpenbeinen an das freudige Aufnehmen und Zutragen gelehrt hat, kommt man häufig nicht um einen “Zwangsapport” herum.

Wichtig: Der Führer muss sehr gelassen und emotionslos bei den Übungen sein! Auf keinen Fall darf man unter Zeitdruck arbeiten. Der Hund sollte zwischen den Apportierübungen immer wieder durch Auflockerungsübungen und kurze Spiel- oder Tobeeinheiten aufgelockert werden. Wichtig ist ein positives Ende für den Hund mit einer Aufgabe die er gut und gerne ausführt! Ratsam sind mehrere kurze Übungseinheiten (morgens und abends 5-10 Min.) als einmalig eine lange Übungseinheit,

Nehmen und halten

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Begonnen wird der Apport in dem man dem Hund mit dem Befehl “apport” den Fang öffnet und das Apportel hinein legt. Der Fang des Hundes wird geföffnet, indem man mit der linken Hand über den Fang greift und durch vermehrten Druck der Finger auf die Leftsen öffnet. Hat der Hund den Fang geöffnet, wird mit dem Befehl “apport” mit der rechten Hand das Apportierholz in den Fang gelegt. Es ist äußerst wichtig, darauf zu achten, dass die die Leftzen des Hundes nicht zwischen Apportel und Zähnen eingeklemmt werden! Nun sollte die rechte Hand unter den Unterkiefer des Hundes gleiten, die Linke drückt von oben, so dass er das Apportel für kurze Zeit im Fang dulden muss. Dies geschieht mit dem Befehl “halt fest”. Anfangs wehren sich die meisten Hunde heftig gegen die Hand und das Apportel im Fang. Daher muss die Dauer des Haltens vom Apportel auch nur kurz sein und mit viel Lob erfolgen. Mit der Zeit wird der Hund das Apportel immer länger im Fang dulden.

Am Ende sollte der Hund bei dem Befehl “apport” selbstständig nach dem Apportel greifen und es so lange halten, bis der Befehl “aus” erfolgt.

Die Übungen zum Halten und später zum Tragen des Apportels kann man sehr gut in die täglichen Spaziergänge einbauen!

Aufnehmen und zutragen

Diese Übungen sind anfangs mit der Feldleine abzusichern, so dass jederzeit auf den Hund eingewirkt werden kann. Wenn der Hund mit dem Befehl “apport” das vorgehaltene Apportel greift, wird dieses in immer größerer Entfernung zum Hund und immer näher in Richtung Boden gehalten. Am Ende liegt das Apportel ca. 1 m vor dem Hund, der Führer steht hinter dem Apportel, mit Blickrichtung auf den Hund. Der Hund ist an der Leine. Mit dem Befehl “apport” bewegt sich der Führer nach hinten, so dass der Hund einen Leinenimpuls in Richtung Apportel erhält. Der Hund soll so das schnelle Aufnehmen erlernen. Wenn der Hund das Apportel aufgenommen hat, tritt der Führer seinem Hund einen Schritt entgegen und bringt ihn so in die Sitzposition. Ein Fallenlassen des Apportels darf der Führer nicht dulden. Das Tragen wird in Verbindung mit der Leinenführigkeit geübt. Um das Zutragen zu festigen und das schnelle Aufnehmen zu fördern sollte man im Anfang an der Feldleine und später mit dem freilaufenden Hund den Apport auf der Rückfährte üben. Man lässt zuerst für den Hund sichtbar ein Apportel fallen und geht ein Stück weiter. Dann schickt man den Hund zum Apport. Später darf der Hund das Fallenlassen nicht sehen und wird mit immer größer werdenden Abständen zum Apport geschickt. Als Apportiergegenstand kann man eine alte Geldbörse, einen Handschuh, die Leine oder sonstige Gegenstände verwenden. Wenn der Hund den Gegenstand aufgenommen hat, entfernt sich der Führer in der entgegengesetzten Richtung, somit wird der Hund sich beeilen ihm nachzufolgen und schnellstens zu bringen.

Triller zum Down

Mit dem Trillerpfiff soll sich der Hund sofort in die Liegeposition begeben. Dieser Befehl muss einen schlagartigen Verhaltensabbruch zur Folge haben! Zusätzlich kann der Lautbefehl “halt oder down” gerufen werden. Das Körpersignal ist der senkrecht über den Kopf erhobene Arm mit der flachen Hand nach oben.

Übungen: Der Triller wird immer mit dem Befehl für Platz oder Ablegen gegeben. Wenn der Hund sich auf den Triller aus der stehenden oder sitzenden Position hinlegt, kann man anfangen den Triller aus der Bewegung zu üben. Der Hund läuft an der Leine “bei Fuss” neben dem Führer. Die Leine muss dabei durchhängen. Nun erfolgt der Triller. Im selben Moment tritt der Führer auf die Leine, so dass der Hund schlagartig zu Boden gehen muss. Diese Übung erfolgt so lange, bis der Hund sich von selbst hinlegt wenn der Triller ertönt. Danach wird der Hund gegenüber dem Führer in ca 15m Entfernung abgelegt. Der Hund ist an der Feldleine. In der Mitte zwischen Führer und Hund befindet sich ein Bodenanker, durch den die Feldleine fixiert wird. Der Hund wird abgerufen und auf halben Weg mittels dem Trillerpfiff ins Halt gebracht. Wenn der Hund nicht reagiert, hat der Führer nun die Möglichkeit über die Feldleine den Hund zu stoppen. Hat man einen Helfer zur Verfügung, kann sich dieser auch hinter den Hund stellen und die Feldleine festhalten. Dann ist es Aufgabe des Helfers den Hund zu stoppen, sobald der Triller ertönt. Wenn der Hund auf den Trillerpfiff gehorcht ist es besonders wichtig, dass man diesen Befehl auch gibt wenn eigentlich keine Veranlassung dazu besteht. Der Hund sollte nicht lernen, dass er immer nur “im Notfall” runtergetrillert wird. Das hätte schnell zur Folge, dass der Hund erst einmal umheräugt, bevor er sich niederlegt.

Ausbildung am Wasser

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Auch für die Wasserarbeit gilt; früh begonnen ist halb gewonnen. Sobald es die Wassertemperaturen zulassen, sollte der Welpe dieses Element kennen lernen. Auch wenn es für ihn anfangs nur als Abkühlung dient oder er bei großer Abneigung sein Futter darin bekommt. Später bringt ihn sein Beutetrieb dazu ins Wasser einzusteigen. Eine andere Möglichkeit ist selbst mit dem Welpen ins Wasser zu gehen oder einen dem Welpen vertrauten Althund mit ihm ins Wasser zu schicken.

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Auch die Reizangel ist ein gutes Hilfsmittel, besonders bei Hunden, die im jugendlichen Alter Probleme mit dem Wasser haben. Man kann dem Hund über den Beutetrieb die Scheu vor dem Wasser nehmen. Wenn der Hund im Wasser über die Reizangel dann Beute macht, wird er eine positive Erfahrung mit dem Wasser verknüpfen.

Apport aus dem Wasser

Wichtig für den Apport aus dem Wasser ist der zuverlässige Apport an Land. Erst dann kann man mit der Wasserarbeit beginnen.

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  • Im ersten Schritt muss der Hund das Wasser annehmen.
  • Mit dem Kommando „such voran“ wird er vom Führer geschickt
  • Sobald er das Wasser angenommen hat, wird ein Apportel über den Hund hinweg, vor ihn ins Wasser geworfen.
  • Der Hund muss sich vom Führer wegbewegen, wenn das Apportel geworfen wird, damit er das Hinausschwimmen mit Beute machen verknüpft. Im Verlauf der Ausbildung sollte man immer länger warten, bis das Apportel geworfen wird oder mit einer Hilfsperson arbeiten, die sich am anderen Ufer verbirgt und von dort das Apportel wirft. In dem der Hund das Apportel im Wasser greift, muss der Führer den Befehl zum Apport geben.

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  • Wenn der Hund gegriffen hat sollte der Führer aufmunternd in die Hände klatschen und den Hund heranloben.
  • Anfangs muss der Hund sich noch nicht setzen um das Apportel auszugeben. Wichtiger ist es darauf zu achten, dass der Hund das Apportel im Fang behält und sich erst nach dem Ausgeben schüttelt.
  • Im Verlauf der Ausbildung lernt der Hund mit dem Kommando „halt fest und sitz“, dass er sich nicht schütteln darf bevor er nicht ausgegeben hat. Wenn der Hund diesen Gehorsam hat, sollte man ihn über immer weitere Strecken mit tropfnassen Fell apportieren lassen.
  • Auch das Halten muss mit der Zeit länger dauern.

 

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